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Survivor Storys

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Wir haben in den Gesichtern der Terroristen sehen können, dass sie Spaß daran hatten

  • Michal Z.'s story

Der Terrorist hat ihn erschossen, als er aus dem Fenster gestiegen ist

Israel ist voll von unwirklichen Geschichten und ich hatte das Bedürfnis, von unserem Wunder zu erzählen.

Am Morgen von Simchat Thora wachen wir um 06:30 Uhr von einem Raketenalarm im Haus meiner Schwiegermutter in Ofakim auf. Wir sind dorthin gefahren, um dort den Feiertag zu verbringen. Ariel, mein Schwager, und seine Frau Shoshana, die nebenan wohnen, kommen mit den Kindern, um während des Alarms zusammen zu sein.


Nach einigen Minuten sind wir hinausgegangen, um verstehen zu versuchen, was wir hören und haben sehr schnell festgestellt, dass es Schüsse sind. Wir sind ins Haus gerannt, haben die Tür geschlossen und sind alle hinauf in einen Nebenraum gegangen. Durch das Fenster haben wir ungefähr acht Soldaten gesehen, die die Straße hoch kamen und ihnen gegenüber lief ein Polizist mit gezogener Pistole, um sich ihnen anzuschließen und den Ursprung der Schüsse auszumachen. Aber dann haben die Soldaten auf den Polizisten geschossen.

"Erst als sie näher kamen, wurde uns plötzlich bewusst, dass sie Arabisch sprechen."

Guy hat das Fenster geöffnet und ihnen zugerufen, dass er einer von uns ist. Der Polizist, dieser Held, versteckte sich hinter einer Abfalltonne, hielt seine Polizeikappe in die Höhe und rief ihnen zu „Ich bin von unseren Einsatzkräften“, sie gingen einige Schritte auf ihn zu, töteten ihn und gingen weiter. Erst als sie näher kamen, wurde uns plötzlich bewusst, dass sie Arabisch sprechen.


Wir haben den Kindern gesagt, leise zu sein und nach einigen Minuten voll Todesangst, haben wir die widerlichsten Stimmen gehört, während die Terroristen versucht haben, ins Haus einzubrechen. Sie haben versucht, die Tür zu öffnen und dann haben sie die Rollos vom großen Fenster im Wohnzimmer zerbrochen. Und das alles, während sie miteinander geredet und wir alles gehört haben.



A ruined house


Mein Schwager Ariel, der Held, hat eine Eisenstange genommen, die im Zimmer war, und sich am Eingang hingestellt, während er und ich versucht haben, die Polizei zu erreichen, die nicht geantwortet hat. Einige Sekunden waren wir unschlüssig, was zu tun sei und dann hat Ariel zu seiner Frau gesagt: „Geh jetzt raus!“

Wir sind fünf Erwachsene und drei Kinder im Zimmer, von denen das Kleinste, unsere Asif, erst vor einem Monat auf die Welt gekommen ist. Shoshana hat das Fenster geöffnet und einer nach dem anderen sind wir auf das Schuppendach hinausgestiegen und von dort auf das Dach der Nachbarn.


Ariel ist nicht hinter uns her gekommen und ich habe gehofft, dass er sich im Haus versteckt hat, denn die Terroristen waren schon ganz nahe und er hat keine Zeit mehr gehabt, herauszukommen.


Wir haben uns bei den Boilern versteckt, die Kinder sind mit dem Gesicht flach auf dem Boden unter den Sonnenkollektoren gelegen und wir haben uns eng an die Wände gepresst.

Wir wissen nicht genau, wie lange wir dort waren, aber es waren mehr als drei Stunden, ohne zu wissen, was mit Ariel passiert ist. Drei Stunden, in denen Kinder im Alter von drei, fünf, sechs, sieben und acht Jahren und ein Säugling im Alter von einem Monat anscheinend die Situation verstanden und völlige Stille bewahrt haben.

Drei Stunden, in denen wir dem ganzen Krieg, der draußen stattfand, ausgesetzt waren. Nicht endende Gewehrsalven, eine Panzerabwehrgranate, die sie auf unser Haus gefeuert haben, als wir auf dem Dach waren, mehrere Schreie „Handgranate”, dann eine gewaltige Explosion und entsetzliche Stille, Raketenalarm und ein Volltreffer in das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wir haben unsere rechtschaffenen Bürger gehört, die sich zum Krieg unten auf der Straße organisiert haben. Die Rufe, die Verletzten zu retten und auch die Terroristen, die auf den Dächern neben uns waren.

Sie wussten, dass wir auf dem Dach waren, denn sie sahen meine Schwiegermutter, wie sie aus dem Fenster geflüchtet ist. Wieso haben sie sie nicht erschossen? Ein Wunder.

Wieso sind sie uns nicht aufs Dach gefolgt? Ein Wunder.


House destroyed after terrorist attack

Wie haben so kleine Kinder und ein Säugling mit Blähungen, so lange Zeit still bleiben können, während alle paar Minuten Explosionen die Fundamente erschüttert haben? Ein Wunder.


Wir haben gesehen, dass unsere Einheiten begannen, die Straße zu übernehmen und wir haben sie sagen gehört, dass sie auf die Dächer schießen sollten, da dort die Terroristen sind. Guy hat den Kopf aus den Wänden des Verstecks gesteckt und begonnen, den Soldaten zu signalisieren, dass wir dort sind. Mit Hilfe einer Kippa und eines Schnullers hat er ihnen gezeigt, dass wir Juden sind und dass wir Kinder bei uns haben. Mit Hilfe der Hände hat er ihnen signalisiert, dass wir zehn Personen sind und nach einiger Zeit haben sie eine Drohne über uns aufsteigen lassen, um es zu überprüfen.


"Guy ist mit der furchtbaren Nachricht zurückgekommen, dass unser geliebter Ariel, unser kleiner Bruder, der fröhlichste und lustigste in der ganzen Familie, ermordet wurde."

Das Inferno ist weitergegangen, die Terroristen wurden in weiter innere Straßen zurückgedrängt, ein echter Soldat ist zu uns aufs Dach gekommen und die Erleichterung war gewaltig! Aber nur für sehr kurze Zeit.


Wir haben ihm gesagt, dass wir einen Bruder im Haus haben, er hat weiter auf dem Dach patrouilliert und nach einer Minute hat er Guy für einen Moment zu sich gerufen. Guy ist mit der furchtbaren Nachricht zurückgekommen, dass unser geliebter Ariel, unser kleiner Bruder, der fröhlichste und lustigste in der ganzen Familie, ermordet wurde. Der Terrorist hat ihn erschossen, als er aus dem Fenster gestiegen ist und die ganze Zeit ist er tot nur einige Meter neben uns gelegen, ohne dass wir es wussten. Durch seinen Tod hat er uns alle gerettet und vielleicht hat er uns bereits von oben beschützt, mit all den Wundern, die wir auf dem Dach erlebt haben.


Die Soldaten haben uns vom Dach herunter zum Haus der Nachbarn gebracht, denn es waren noch Terroristen in der Straße und zwei Häuser neben uns war das Haus mit den Geiseln. Wir waren dort 20 Leute, den ganzen Tag und die ganze Nacht in einer Wohnung mit zwei Schlafzimmern, während draußen noch bis zum nächsten Morgen Schüsse, Raketenalarme und Explosionen zu hören waren.


"Am Morgen sind wir zu einer Straße voller Leichen aufgewacht, zu einem verbrannten und verwüsteten Haus."

Rotem und Chen, unsere lieben Nachbarn, haben uns mit allem, was wir brauchten, versorgt. Essen, Kleidung, Betten, Telefone und alles mit einem großen und fürsorglichen Herz.


Am Morgen sind wir zu einer Straße voller Leichen aufgewacht, zu einem verbrannten und verwüsteten Haus, denn es hat sich herausgestellt, dass sie zusätzlich zur Rakete, die sie auf das Haus gefeuert haben, auch hinein gegangen sind und jedes einzelne Zimmer auf den Kopf gestellt haben, um uns zu finden.


Ariel, mein Schwager, der Held und unser Liebling, wurde mit nur 28 Jahren ermordet, während er uns beschützt hat. Und hier sind wir, zehn lebende, erschütterte, dankbare, geschockte Wunder.

Danke Arik, wir lieben Dich!



Michal Z.B.

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